Über das Projekt
Mit welcher Ausgangslage begann das Projekt?
Die Beratungsplattform myKWS ist Teil des Beratungsangebots von KWS. Registrierte Landwirte haben dort die Möglichkeit, aus einer Vielzahl von digitalen Tools und Rechnern auszuwählen, die sie bei der Bewirtschaftung ihrer ackerbaulichen Flächen unterstützen und beraten. Ein Teil von myKWS ist das sogenannte Farmers Cockpit. In dieser Übersicht kann der Landwirt auf einen Blick seine registrierten Schläge und Felder verwalten und hat zusätzlich Zugang zu weiteren Informationen.
Der in das Farmers Cockpit integrierte Notification Stream versorgt myKWS-User regelmäßig mit aktuellen Nachrichten rund um die Landwirtschaft.
Welche Ziele sollten im Projekt erfüllt werden?
Um den Nachrichten-Stream aktuell zu halten, wurden für KWS wesentliche redaktionelle Ressourcen und Kapazitäten gebunden. Das Extranet myKWS und das Farmers Cockpit sind außerdem nicht nur in Deutschland, sondern auch in weiteren Ländern weltweit verfügbar. In vielen Ländern stehen die benötigten Ressourcen für die Betreuung des Notification-Streams gar nicht oder nur sehr eingeschränkt zur Verfügung. Außerdem ist myKWS für registrierte Landwirte auch über eine App auf dem Smartphone nutzbar.
Ziel der Zusammenarbeit zwischen SUTSCHE und KWS war es also, diese Engpässe zu überwinden. Der Einsatz von Text-Automation sollte gewährleisten, dass ein Teil der über den Notification-Stream ausgespielten Nachrichten automatisiert erstellt und verbreitet wird und damit keine zusätzlichen Aufwände im Arbeitsalltag der KWS-Redakteure erzeugt.
Außerdem sollten die automatisiert erstellten Notifications einen wichtigen Schritt zur Personalisierung von Inhalten bei KWS im Kontakt mit Landwirten darstellen. Notifications sollten individuell - etwa in Abhängigkeit vom Standort des Landwirts - generiert werden.
Welche Anforderungen und Rahmenbedingungen gab es?
Für seine Tools und Services griff KWS SAAT bereits auf eine Vielzahl von externen und internen Datenbanken zu. Diese sollten genutzt werden, um den Notification-Stream mit relevanten Inhalten zu füllen. Zu diesen Datenbanken zählten etwa die Kaack Markdaten, die täglich die weltweit geltenden Preise für unterschiedliche Kulturen an unterschiedlichen Börsen ausweisen. Darüber nutzte KWS bereits einen eigenen Wetterservice, der ebenfalls für den Notification-Stream genutzt werden sollte.
Dazu sollten auch die Angaben der myKWS-User genutzt werden, um ein möglichst hohes Maß an Personalisierung und Individualität herzustellen.
Was waren die Besonderheiten und Herausforderungen im Projekt?
Durch die weltweite Präsenz in einer Vielzahl internationaler Märkte musste ein Prozess erarbeitet werden, der möglichst wenig Abhängigkeiten von einzelnen Ländern und Märkten erzeugte und beliebig oft wiederholbar ist.
Teil des Projekts war es außerdem, nicht nur die Generierung von Nachrichten für den Notification-Stream zu ermöglichen, sondern diese auch vollautomatisiert an die User zu verbreiten.
In einigen Ländern war dabei auch die Herausforderung einer Mehrsprachigkeit zu lösen: So musste etwa in Belgien (Niederländisch und Französisch) und der Schweiz (Deutsch und Französisch) sichergestellt werden, dass für die myKWS Nutzer je nach Region die richtige Sprachversion der Notifications ausgeliefert wird.
Welche Aufgaben hat SUTSCHE im Projekt übernommen?
KWS SAAT und SUTSCHE arbeiteten bereits in einer frühen Konzeptionsphase für die zu erstellenden Notifications zusammen. Aus den verfügbaren Daten und von KWS gewünschten Mehrwerten für die myKWS-User wurden zunächst zwei Use Cases für die Einführung von Text-Automation in den Notification Stream erarbeitet: die Erstellung individueller und auf Postleitzahlengebiete angepasste Wettervorhersage und die Bereitstellung der täglichen Marktdaten für fünf landwirtschaftliche Kulturen.
SUTSCHE bereitete diese Daten zunächst für die Nutzung von Text-Automation auf und erarbeitete in drei ersten Sprachen - und mit Unterstützung von KI-gestützter Übersetzungen - variantenreiche und gleichzeitig präzise Textmodelle. Der erarbeitete Prozess ermöglichte es KWS, jeden einzelnen Satz der Textmodelle zu bewerten und gegebenenfalls zu korrigieren. So konnte sichergestellt werden, dass jede generierte Notification immer sprachlich fehlerfrei sowie inhaltlich korrekt erzeugt wird.
Dazu erarbeitete SUTSCHE eine technische Lösung, um die benötigten Datenbanken heranzuziehen und zu verarbeiten. Die unterschiedlichen Datenquellen wurden so transformiert, dass sie für die Generierung der Notifications genutzte Software verarbeitet werden können.
Auf gleicher Ebene wurden außerdem Daten aus dem CRM-System von KWS so genutzt, dass für jeden Nutzer personalisierte Wetter-Notifications zur Verfügung gestellt werden können. Durch die Konsolidierung von Postleitzahlen-Gebieten kann beispielsweise sichergestellt werden, dass die Nutzer individuelle Daten erhalten, ohne dabei eine zu große Menge an generierten Texten zu erzeugen.
Das von SUTSCHE entwickelte Dashboard wurde so zur “Drehscheibe” des Notification-Prozesses. Es bietet außerdem umfangreiche Kontroll-Möglichkeiten für die Generierung der Notifications: Die Zahl der generierten Texte kann dort in einer nutzerfreundlichen Oberfläche nicht nur genau überwacht, sondern auch ihre zeitliche Ausspielung gezielt gesteuert werden.
Was wurde erreicht?
Durch die Nutzung bestehender Datenbanken, Textautomation und die automatisierte Verteilung der generierten Inhalte ist ein Prozess entstanden, der keinerlei redaktionelle Ressourcen bindet. Ohne tägliche Aufwände wurde der Notification Stream des Farmer Cockpits deutlich belebt und gewinnt somit an Attraktivität für myKWS-User.
Der erarbeitete Prozess wurde so angelegt, dass er ohne zusätzlich notwendige Schritte in jeder Länderpräsenz von KWS genutzt und übernommen werden. Innerhalb weniger Tage kann Textautomation so in beliebig vielen Ländern eingeführt, genutzt und erweitert werden.
In einem ersten Rollout wurden die aufgesetzten Notifications für acht Länder (Österreich, Belgien, Schweiz, Vereinigtes Königreich, Frankreich, Italien, Niederlande, Ukraine) und sechs Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Italienisch, Ukrainisch) bereitgestellt.
Weitere Szenarien für den Einsatz von Text-Automation bei KWS SAAT sind bereits in Arbeit.